Aktuelle Nachrichten aus Darmstadt-Dieburg

Zweite Wachstumskonferenz: Regionale Wohnraumversorgung im Fokus

Kommunalstatistik liefert klare Orientierung

01.12.2025

Kreisstatistikerin Dr. Tamara Eschler ordnete die aktuellen Entwicklungen der Wohnraumversorgung in Stadt und Kreis im Rahmen der 2. Wachstumskonferenz ein. (c) Matti Merker, Landkreis Darmstadt-Dieburg

Darmstadt-Dieburg / Darmstadt. Bei der zweiten Wachstumskonferenz der Wissenschaftsstadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg stand unter anderem die regionale Wohnraumversorgung im Mittelpunkt. Landrat Klaus Peter Schellhaas setzte einen Impuls zur Bedeutung einer starken interkommunalen Zusammenarbeit. „Die Region Darmstadt und Darmstadt-Dieburg muss in vielen zentralen Bereichen gemeinsam gedacht werden“, betonte Schellhaas. „Im Gesundheitsamt, bei der Müllabfuhr oder im ÖPNV arbeiten wir beispielsweise längst regional – und mit der gemeinsamen Sparkasse Darmstadt und Dieburg steht der nächste große Schritt bevor.“

Ein gemeinsamer Vortrag der Statistik-Teams aus Stadt und Landkreis erläuterte, wie sich Gebäudealter, Eigentumsstrukturen, Haushaltsgrößen, Wohnungsbestände und Mietpreise in der Region verändern. „Wohnraumversorgung ist kein Thema für einfache Antworten“, stellten sie klar. Globale Trends wie steigende Wohnkosten in städtischen Räumen ließen sich lokal nicht vollständig lösen – dennoch könne ein demokratischer Sozialstaat eine verlässliche Grundversorgung sicherstellen.

Dr. Tamara Eschler, Kreisstatistikerin im Büro des Landrats, ordnete die aktuellen Entwicklungen der Wohnraumversorgung ein und zeigte, wie eng Demografie, Bauaktivität und soziale Aspekte miteinander verknüpft sind. Besonders die demografische Entwicklung verlange ein Umdenken im Wohnungsbau: „Wir sehen einen deutlichen Zuwachs älterer Menschen und immer mehr Einpersonenhaushalte. Das erzeugt einen wachsenden Bedarf an barrierefreien und eher kleineren Wohneinheiten.“ Gleichzeitig stehe eine große Sanierungswelle bevor – im Landkreis Darmstadt-Dieburg gibt es einen sehr großen Bestand an Wohngebäuden aus den 1960er- und 1970er-Jahren. Entscheidend sei daher, Sanierungen bezahlbar zu gestalten, Innenentwicklung zu stärken und neue Baugebiete nicht als Monostrukturen zu planen. „Wir brauchen eine stärkere Durchmischung der Wohnungsgrößen und eine klare Priorität auf die nachhaltige Nutzung bestehender Flächen“, so Eschler.

Landrat Schellhaas erläuterte dazu: „Statistik liefert keine Patentrezepte – aber sie zeigt klar, wo Handlungsdruck besteht. Und sie hilft uns, Entscheidungen zu treffen, die sozial ausgewogen, finanziell und langfristig tragbar sind.“

Die Wachstumskonferenz brachte Teilnehmende aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wohnungswirtschaft zusammen, denen weitere kommunale Zahlen in einem ausführlichen Handout zur Verfügung gestellt wurden.

mm

zurück...