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Entgelte für die Betreuung im Ganztag werden angepasst
Neues Zeitmodul stärkt den Pakt für den Ganztag
05.09.2025
Darmstadt-Dieburg. Zum Schuljahr 2026/27 wird das Ganztagsangebot im Landkreis Darmstadt-Dieburg erweitert: Mit dem neuen Modul B (7.30 – 15.30 Uhr) reagiert der Landkreis auf die Bedürfnisse vieler Eltern. Bisher gab es nur die Wahl zwischen Modul A (7.30 – 14.30 Uhr) und Modul B+ (7.30 – 17 Uhr).
Für viele Familien war das bisherige Angebot zu kurz oder zu lang. Das neue Modul B schließt diese Lücke. Mit der Einführung von Modul B reagiert der Landkreis auf die Bedürfnisse vieler Eltern. Für zahlreiche Familien ist die Angebotszeit bis 14.30 Uhr zu kurz, während das Angebot bis 17 Uhr den tatsächlichen Bedarf übersteigt. Das neue Modul B bietet daher eine passgenaue Lösung insbesondere für berufstätige Eltern. Ein weiterer Vorteil des neuen Moduls B ist, dass hierfür keine Mindestgruppengröße gilt – es wird also unabhängig von der Zahl der Kinder, die das Angebot in Anspruch nehmen, verlässlich angeboten. „Der Ganztag ist ein zentrales Element der Bildungs- und Familienpolitik im Landkreis. Er stärkt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und bietet Kindern zugleich wichtige Lern- und Fördermöglichkeiten. Mit dem neuen Modul B schaffen wir ein attraktives, bedarfsgerechtes Angebot. Gerade die zusätzliche Betreuungszeit bis 15.30 Uhr wird vielen Eltern entgegenkommen“, betont Schuldezernent und Vize-Landrat Lutz Köhler.
Das neue Rahmenkonzept für den Ganztag, das die Einführung von Modul B beinhaltet, soll der Kreistag am 15. September 2025 beschließen.
Neue Entgelte ab dem Schuljahr 2026/27
Modul A (7.30 – 14.30 Uhr): 98 Euro (bisher 80 Euro)
Modul B (7.30 – 15.30 Uhr): 126 Euro (neu, inkl. Modul A)
Modul B+ (7.30 – 17 Uhr): 168 Euro (inkl. Modul A, Mindestteilnehmerzahl: 13 Kinder)
Wie bisher gilt: Ab drei Kindern im Pakt für den Ganztag halbieren sich die Kosten für das dritte Kind. Auch für die Ferienbetreuung bleibt diese Regelung bestehen.
Kostensteigerung erklärt
Seit 2020 sind die Verbraucherpreise stetig gestiegen, ebenso die Tariflöhne im Sozial- und Erziehungsdienst. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat sich die allgemeine Teuerungsrate um 22,4 Prozent erhöht (Stand Mai 2025). Diese Entwicklung macht sich auch im Ganztag deutlich bemerkbar. „Die Erhöhung der Elternentgelte ist notwendig, um die gestiegenen Personalkosten und die allgemeine Kostenentwicklung auszugleichen. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass die Kinder weiterhin eine verlässliche Betreuung und hochwertige Angebote erhalten“, erklärt Nadja Zoch Geschäftsleiterin der Betreuung DaDi gGmbH. Der Landkreis unterstützt Familien dabei spürbar: Pro Kind fließen jährlich 116,73 Euro aus dem Kreishaushalt – trotz angespannter Finanzlage. Unabhängig davon übernimmt der Kreis die Kosten für die Teilnahme am Pakt für den Ganztag für Kinder aus Familien, die Sozialleistungen beziehen und deren Eltern beide berufstätig sind oder in einer Maßnahme, vollständig. So bleibt gewährleistet, dass jedes Kind die Chance hat, am Ganztag teilzunehmen.
Hintergrund
Im Landkreis Darmstadt-Dieburg nehmen derzeit 57 Schulen am Pakt für den Ganztag teil. Ab dem Schuljahr 2026/27 wird mit der Friedrich-Ebert-Schule in Griesheim eine weitere Schule in das Programm aufgenommen. Damit sind dann alle Grundschulen und Schulen mit Grundschulzweig im Landkreis im Pakt für den Ganztag vertreten. Der Pakt für den Ganztag ist seit dem Schuljahr 2015/16 fester Bestandteil des schulischen Ganztags im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Der Landkreis gehörte damals zu den ersten Kreisen in Hessen, die den damals noch „Pakt für den Nachmittag“ eingeführt haben. In den zurückliegenden Jahren ist es mit viel Engagement gelungen, alle Grundschulen und Schulen mit Grundschulzweig in den Pakt für den Ganztag aufzunehmen – eine große Herausforderung, die nicht nur zusätzliches Personal, sondern auch die notwendige Infrastruktur erforderte. Von der Schaffung geeigneter Räume bis hin zu modernen Mensen hat der Landkreis erhebliche finanzielle Mittel investiert, um den Ausbau des Ganztags zu ermöglichen.