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Früh helfen, Ausgrenzung verhindern: Psychosoziales Coaching im Landkreis wird verlängert
19.09.2025
Darmstadt-Dieburg. Das erfolgreiche Projekt „Psychosoziales Coaching“ wird auch im Jahr 2026 weitergeführt. Der Kreisausschuss des Landkreises Darmstadt-Dieburg hat beschlossen, die Kooperation mit dem „Zentrum für Seelische Gesundheit“ der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg fortzusetzen. Seit dem 1. Juni 2022 bietet das Projekt in den Räumen der Kreisagentur für Beschäftigung Unterstützung für Menschen im SGB II-Leistungsbezug, bei denen eine psychische Erkrankung vermutet wird.
„Das Psychosoziale Coaching ist weit mehr als eine Einzelfallhilfe – es ist ein zentraler Baustein für gesellschaftliche Teilhabe“, betont Sozial- und Jugenddezernentin Christel Sprößler. „Denn wer mit einer psychischen Erkrankung lebt, ist häufig doppelt belastet: durch gesundheitliche Einschränkungen und durch die Gefahr der sozialen Ausgrenzung.“
Im Rahmen des Projekts prüfen qualifizierte Psychologinnen, ob eine psychische Erkrankung vorliegt und ob eine Behandlung erforderlich ist. Betroffene erhalten nicht nur Informationen und Beratung, sondern werden in geeignete auch durch eine Lotsenfunktion in geeignete Therapien oder Unterstützungsangebote vermittelt. Ergänzend stehen Gruppenangebote zu Stressbewältigung, Entspannung, Alltagsgestaltung und Kommunikation zur Verfügung.
„Menschen mit psychischen Erkrankungen sind häufig von Arbeitslosigkeit betroffen und umgekehrt, Menschen ohne Arbeit leiden häufig an psychischen Erkrankungen. Zielgerichtete, individuell angepasste Therapien helfen Betroffenen, wieder am sozialen Leben teilzunehmen und beruflich Fuß zu fassen. Diesbezüglich kann unser Psychosoziales Coaching einen wertvollen Beitrag leisten“, erklärt Prof. Dr. med. Wobrock, Chefarzt des Zentrums für Seelische Gesundheit der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg.
„Wir wissen, dass Arbeitslosigkeit und psychische Erkrankungen sich gegenseitig verstärken können“, so Sprößler. „Deshalb ist es so wichtig, mit diesem Projekt frühzeitig gegenzusteuern, Perspektiven zu eröffnen und Menschen in ihrer Selbstwirksamkeit zu stärken. Damit schaffen wir Chancen für eine Rückkehr in Arbeit – und stärken zugleich den sozialen Zusammenhalt.“
Das Projekt erweist sich nicht nur für die Teilnehmenden, sondern auch für die Kreisagentur für Beschäftigung als Gewinn: Die Ergebnisse fließen direkt in die Integrationsprozesse ein und ermöglichen eine passgenauere Unterstützung.
„Ich bin dankbar, dass wir dieses erfolgreiche Projekt auch 2026 fortsetzen können“, so Sprößler. „Denn jeder Mensch, dem wir auf diesem Weg helfen, stärkt zugleich unser gemeinsames Miteinander.“