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Fachtagung von „Reha-Werkstatt Spurwechsel“ der Kreisagentur für Beschäftigung

Gesundheit im Kontext Arbeitslosigkeit ein relevantes und wachsendes Thema

10.11.2023

Darmstadt-Dieburg. In den Jobcentern nimmt das Thema Gesundheit immer mehr Raum ein, da viele SGB-II-Leistungsbeziehende von gesundheitlichen Einschränkungen betroffen sind. Alleine im Zuständigkeitsbereich der Kreisagentur für Beschäftigung (KfB) im Landkreis Darmstadt-Dieburg gibt es bereits rund 1.600 Personen, die anhaltende gesundheitliche Beeinträchtigungen zu kämpfen haben.

Deshalb versucht die KfB mit dem Projekt „Reha-Werkstatt Spurwechsel“ einen Beitrag zu leisten, um die Situation der Betroffenen zu verbessern. Hierbei werden Menschen  erreicht, die häufig von den bisherigen SGB II-Regelinstrumenten nicht profitieren konnte und eine engmaschige Betreuung benötigen, um Wege zurück in die Gesellschaft und das Arbeitsleben zu finden. Während des Fachtags zogen die beteiligten Akteure nun eine erste Zwischenbilanz.

Individuelle Beratung steht im Mittelpunkt

„In der Reha-Werkstatt Spurwechsel geht es darum, langzeitarbeitslose Menschen individuell zu beraten und zu unterstützen. Wir holen die Menschen dort ab, wo sie stehen, denn insbesondere gesundheitliche Einschränkungen erschweren die berufliche und soziale Teilhabe. Dies ist gut für die betroffenen Menschen und für unseren Arbeitsmarkt,“ erläutert die Sozial- und Jugenddezernentin Christel Sprößler zu Beginn.

Gesundheit ein immer relevanteres Thema

Deutlich wurde im Rahmen des Fachtags, dass Gesundheit im Kontext Arbeitslosigkeit ein relevantes und wachsendes Thema ist. Die Bedeutung und Wichtigkeit von Gesundheitsangeboten nimmt im Rahmen des SGB II immer mehr zu.  Es ist daher sinnvoll, zielführend und wichtig langfristige Projekte, wie die „Reha-Werkstatt Spurwechsel“, zu verstetigen und dauerhaft in die Regelinstrumente des SGB II zu integrieren. „Schnelle Integrationen in den Arbeitsmarkt, völlig am Bedarf der betroffenen Personen vorbei, brauchen wir nicht“, so Roman Gebhardt. „Vielmehr ist es wichtig, dass gesundheitsfördernde Projekte und Angebote langfristig und dauerhaft im SGB II integriert werden. Die betroffenen Menschen müssen, um diese dauerhaft zu stabilisieren und perspektivisch nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren, bedarfsorientierte Unterstützung angeboten bekommen,“ ergänzt Diana Köhler, Projektleiterin der „Reha-Werkstatt Spurwechsel“.

Reha-Werkstatt Spurwechsel – was ist das?

Das Projekt „Reha-Werkstatt Spurwechsel“ setzt einen innovativen ganzheitlichen Ansatz um und ist Bestandteil des Bundesprogramms „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben - rehapro“. Im Rahmen des Projektes werden SGB-II-Leistungsbeziehende mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen dort abgeholt, wo sie stehen, deren berufliche und soziale Teilhabe wird gefördert sowie deren Erwerbsfähigkeit erhalten oder wiederhergestellt. Sie erhalten eine individuelle, engmaschige und bedarfsorientierte Unterstützung, welche längstens 24 Monate andauert und sich in vier Phasen unterteilt.

Im Rahmen des ersten Förderaufrufs startete das Projekt am 01. Oktober 2019 und läuft zunächst bis Ende März 2025. Finanziert und gefördert wird das Projekt derzeit vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Seit Beginn des Projektes wurden 213 SGB-II-Leistungsbeziehende zugewiesen. 103 Teilnehmende haben das Projekt erfolgreich abgeschlossen, 48 haben das Projekt abgebrochen und derzeit nehmen 62 Menschen aktiv teil.

mm

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